Getriebeprüfstand

Problembeschreibung
Die Firma Oberaigner Powertrain GmbH mit Sitz Nebelberg im Mühlviertel beschäftigt rund 110 Mitarbeiter und hat sich auf die Fertigung und Montage von Sondergetrieben für den Automobilbau spezialisiert.

Um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden wird jedes Getriebe einer Qualitätsprüfung unterzogen. Diese wird bei großen Stückzahlen mit einem vollautomatischen Getriebeprüfstand durchgeführt.

Kleinere Serien wurden bisher auf einem manuellen Arbeitsplatz auf Dichtheit geprüft. Diese sollen auf einem separaten Getriebeprüfstand getestet werden.

Zielsetzung
Ziel ist es einen Prüfstand zu realisieren, indem sieben verschiedene Getriebetypen auf Dichtheit geprüft, ein Typenschild geprägt und ein Barcode ausdruckt wird. Optional wird bei einigen Getrieben eine Schaltprobe durchführt.

Außerdem werden sämtliche Getriebe im Laufe des Prüfzykluses mit Öl befüllt.

Ergebnis
Es wurden sieben verschiedene Einlegenester für die Getriebe konstruiert. Zum Prägen des Typenschilds wurden Vorrichtungen konstruiert, die den Nadelpräger der Fa. SIC auf dem Nest halten. Das Dichtheitsprüfgerät der Fa. ATEQ wurde vom bestehenden Prüfstand übernommen. Beim Öl füllen gab es Probleme mit der Trennung von Luft- und Hydrauliksystem, die wir schlussendlich in den Griff bekommen haben. Kleinere Änderungen bei der Software müssen noch vorgenommen werden.

Es wurden bei allen Getrieben ausführliche Tests durchgeführt und kleine Fehler ausgemerzt.

Projektablauf
– Entwicklung von Grundgestell und Getriebenester
– Komponentensuche, Besprechungen mit den Verkäufern
– Entwicklung der Getriebenester
– Festlegung der Komponenten
– Fertigung durch externe Werkstätten
– Installation des Ölfüllsystems
– Zusammenbau des Prüfstandes
– Adaptierung des Standes auf ein neues Getriebe
– Installation des Schaltschranks, Verkabelung
– Einbinden der Komponenten in das Programm
– Programmierung der Visualisierung
– Testläufe

Systembeschreibung – Prüfzyklus
Die Getriebe werden mittels Kran in das sogenannte „Getriebenest“ im Prüfstand eingelegt. Der Montage­barcode wird eingelesen und der Zyklus gestartet.

Zunächst wird das Getriebe durch Differenzdruck­messung auf Dichtheit geprüft. Anschließend wird das Getriebe mit korrekter Ölsorte und Ölmenge befüllt. Bei manchen Getrieben erfolgt nun eine Schaltprobe. Mit einem Nadelpräger wird das Typenschild in das Getriebegehäuse geprägt. Zu guter Letzt wird ein Auslieferungsbarcode gedruckt und auf das Getriebe geklebt. Schließlich wird das Getriebe entfernt und der Zyklus kann wieder von vorne beginnen. Ein typischer Prüfzyklus dauert zwischen 5 und 7 Minuten.