Am Montag, den 17. März 2025, unternahmen die Klassen 4BI und 4B eine Exkursion zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Dieser historische Ort, der während der Zeit des Nationalsozialismus als Zentrum der sogenannten „Euthanasie“-Verbrechen diente, bot die Möglichkeit, sich intensiv mit einem der dunkelsten Kapitel der Geschichte auseinanderzusetzen. Gleichzeitig knüpften wir an aktuelle ethische und wissenschaftliche Fragestellungen an.

Vormittag: Workshop zur Rolle von Schloss Hartheim im Nationalsozialismus
Der Tag begann mit einem Workshop, in dem wir uns mit der Rolle von Schloss Hartheim während der NS-Zeit beschäftigten. Wir gingen der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, dass Menschen als „lebensunwert“ eingestuft wurden, und welche Ideologien sowie pseudowissenschaftlichen Argumente dahintersteckten. Anhand von Originaldokumenten und Berichten einzelner Schicksale erhielten wir einen Einblick in die grausamen Verbrechen, die hier verübt wurden. Zudem reflektierten wir die Sprache der Täter und diskutierten, welche Parallelen sich zu heutigen gesellschaftlichen Debatten über Inklusion, Menschenrechte und den Wert des Lebens ziehen lassen.

Mittagspause im integrativen Café
Nach dem intensiven Vormittag hatten wir die Gelegenheit, im integrativen Café eine Pause einzulegen. Dieses Café wird von Menschen mit Beeinträchtigungen geführt und steht damit im direkten Gegensatz zur menschenverachtenden Ideologie, die in Schloss Hartheim einst herrschte. Hier konnten wir erleben, wie ein inklusives Miteinander funktioniert und wie wichtig gesellschaftliche Teilhabe für alle ist.

Nachmittag: Eigenständiges Arbeiten zu aktuellen ethischen und wissenschaftlichen Themen
Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit aktuellen Fragen rund um Gentechnik, Pränataldiagnostik und den Wert des Lebens. In Gruppen recherchierten wir verschiedene Aspekte dieser Themen und diskutierten sie aus wissenschaftlicher und ethischer Perspektive. Dabei stellten wir uns Fragen wie: Welche Möglichkeiten bietet die moderne Medizin? Wo liegen die Chancen, aber auch die ethischen Grenzen? Wie beeinflussen wissenschaftliche Fortschritte unser Verständnis von Leben und Lebensqualität? Die Ergebnisse unserer Arbeit präsentierten wir anschließend vor der Gruppe.

Diese Exkursion verband Vergangenheit und Gegenwart und regte uns dazu an, kritisch nachzudenken: Was können wir aus der Geschichte lernen? Welche Verantwortung tragen wir heute? Und wie wollen wir als Gesellschaft mit ethischen Herausforderungen umgehen?

Rückblickend war dieser Tag für uns alle eine eindrückliche und lehrreiche Erfahrung.